Biennial festival for audiovisual art in the moor of Gais Switzerland
4. to 14. September 2025
Biennial festival for audiovisual art in the moor of Gais Switzerland
4. to 14. September 2025

Radio Chhh: Chiasso Means Noise

Tracks von Klangkünstler*innen aus dem Tessin und seiner Umgebung, ausgewählt und präsentiert von Alan Alpenfelt. Einige Werke wurden während der Ausgabe 2025 des Festivals «Chiasso Means Noise» ausgestrahlt.


1. Infesta: Nell’alto dei Cieli (Auszug)
Als Grundlage für seine Komposition verwendete Infesta Audioaufnahmen von israelischen Drohnen, die über Beirut fliegen, die ihm der libanesische Klangkünstler Mohamed Choucair zur Verfügung gestellt hatte. Er fügte Klarinette, Elektronik und die Stimme eines Erzählers hinzu. Dieser erzählt von seinen Kindheitsalpträumen und seinen Erinnerungen an Drohnen, die über die Schweizer Grenze fliegen. Er reflektiert über die Unterschiede in den Kindheitsvorstellungen in einem peripheren Zentrum Europas und in den vom Krieg heimgesuchten Gebieten.


2. Bea Pellanda & Tamara Vizzardi: Sick of their won face (Auszug)
Es handelt sich um ein speziell für Radio Chhhh aufgenommenes Live-Happening: ein Ausschnitt aus einer einstündigen, wütenden Performance, die aus dem Bedürfnis heraus entstanden ist, gegen ein System zu reagieren, wohl wissend, dass es erst dann enden wird, wenn es ausgerottet und beseitigt ist, wenn die Müdigkeit nachlässt und die Energie wiederhergestellt ist.


3. NITON (I): Noi
feat. Meryem Aboulouafa und Vanni Bianconi
«Noi» (Wir) ist der erste Titel der elektronischen Experimentalgruppe NITON, bestehend aus dem Tessiner Cellisten Zeno Gabaglio und den italienischen Musikern Luca Xelius Martegani und Enrico Mangione. Für dieses Werk, ein «Gedicht über die Liebe, die sich im Wind auflöst», arbeiteten sie zusammen mit der marokkanischen Erzählerin und Sängerin Meryem Aboulouafa und dem Tessiner Dichter Vanni Bianconi.


4. Silvia Cignoli (I): L’acqua non ricorda
In der Mitte unserer Sound-Reise ein warmes Stück, das die Erinnerung und ihre bewegliche und unbestimmte Form thematisiert.


5. Fulmine (CH): La tortue Bartholomeo
In diesem Werk ist ein Tessiner Dialekt, und zwar jener aus dem Val di Blenio, zu hören. Die multidisziplinäre Künstlerin Rebecca Solari aka Fulmine dehnt ihn und spielt mit ihm und vermischt ihn mit anderen Schweizer Dialekten vermischt. Eine Ode an die Schildkröte, an die Größe der Langsamkeit, an das Sich-Zeit-Nehmen.


6. Sheldon Sutter (CH)
Sheldon Sutter lebt in einer alten Mühle im Tessin, Mulino del Brumo, in Arcegno, dem ehemaligen Wohnhaus von Friedrich Glauser, Alexander Wilhelm de Beauclaire, Ernst Frick, Manfred Henniger, Richard Seewald und Jakob Flach. Dort organisiert Sheldon jedes Jahr ein intimes Musikfestival namens «Ether». In seinem Werk geht es um das Treibenlassen, wohin auch immer die Wellen einen tragen.


7. KELO (CH): Degrading Learning
Ein kurzer Auszug aus dem Werk «Degrading Learning» von KELO. Es ist eine Hommage des Künstlers an seinen Aufenthalt in Warschau, an die Strassen, die er gegangen ist, an die Menschen, denen er begegnet ist, an die Gebäude, in denen er gewohnt hat, an die Parks, in denen er eingeschlafen ist. In seinen Worten: «All dies sind Klänge der Liebe, die zum letzten Mal in den Schichten zwischen den Stahltreppen und Balken der «Emilia» erklingen.